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daheim / daheim 2005
ein Hausprojekt, Kastanienallee 15/ Ecke Oderberger Straße 8, Berlin
 
 
Wolfgang Krause mit: Stefan Rummel, Peter Müller, Dieter Lutsch, Silvia Lorenz, Anja Gerecke, Olf Kreisel
 
Anfang September 2005 werden 7 KünstlerInnen Eigentümer der Wohnungen und beziehen diese zur Probe. Endlich angekommen im neuen Berlin, endlich ein eigenes Zuhause! Es entsteht die Eigentümergemeinschaft daheim mit schwäbischem Akzent. Kurz danach ist Kehrwoche - es wird den ganzen Tag geputzt. Die Mieter von gegenüber wünschen Brot & Salz. Mitte des Monats wird eingezogen und Schneller-Schöner-Wohnen beginnt. Ringsum Bewohner, die auch gerade angekommen sind. Alle spüren, wie inspirierend Eigentum an diesem Ort in Prenzlauer Berg ist.
Schnell gibt es für die restlichen freien Räume Untermieter, und die einzelnen Bewohner haben Gäste. Der Eckraum im 1. Stock - der Belle Etage - wird zum Raum der gesamten Hausgemeinschaft.
Aus dem alten, unbewohnten Haus wird eine Kunst-Baustelle, ein Eigentumspalast mit enorm kreativem Potenzial.  Es beginnt ein Leben im Erfindungsraum Haus / Wohnung / Bewohner. Die Grenzen zwischen fiktiv, abgefahren, unwirklich und real sind fließend. Das Wohnen hier in diesem Haus ist ein permanenter Ausnahmezustand. Der Alltag zieht nicht mit ein.
Von außen ist das Leben der geschaffenen Identitäten in den insgesamt 28 Räumen über die 52 Fenster der Fassade als potemkinsche Kulisse auf beiden Straßenseiten des Hauses sichtbar. Die Haustür selbst bleibt geschlossen. Vor der Fassade Kastanienallee treiben Seifenblasen; im 4. Stock bläht sich im Fenster der Investorenball immer weiter auf. Nachts gibt es im Schlafanzug Rückwärtsspaziergänge zu chinesischer Musik.
Mit der Zeit werden auf die Fassade des Hauses in großer Schrift die Namen der dahinter wohnenden Eigentümer geschrieben.
daheim ist ein Statement im September 2005.
daheim in der Urbesetzung Rummel, Müller, Lutsch, Lorenz, Gerecke, Kreisel und Krause endet am 15. Oktober. Peter Müller / Vicky Rausendorf und Dieter Lutsch beenden das Probewohnen im Haus und ziehen weiter. Die anderen gehen mit daheim noch in eine Verlängerung und verschwinden später mit Beginn der Grundsanierung unter der Bauplane. Am Ende fällt auch der große, rote Investorenball aus der Gewerbeeinheit Winnersbach aus dem Fenster und rollt die Straße weiter ...
 
Die gesamte Zeit inspiriert uns die magische Kraft eines über 120 Jahre alten Hauses mit seiner Struktur, Architektur, seiner Vergangenheit in Gegenwart, die konkrete Situation von Haus und Umfeld mit all ihren Brüchen innen und außen. Es ist ein selten schöner und schöpferischer Herbst, die gesamte Situation ein Geschenk.
daheim ist ein Projekt über Zuhause auf Zeit, mit anderen. Unsere Spielfreude steckt an und öffnet Nachbarschaft. Die Fenster von Hansa sind großartig.
 
daheim / daheim ist die Behauptung des eigenen Jetzt in einer bewegten, fließenden Zeit.
daheim./.daheimx ist das offene Spiel der Möglichkeiten in einem Haus, eine stille Poesie von Bewohnern in ihren Räumen. Das Eckhaus wird zum Symbol des Endes der Nachwendezeit in diesem Teil von Prenzlauer Berg.
daheim ist Legende - ein temporäres Denkmal dieser Zeit im Spannungsraum von Spekulation, Kauf und Verkauf, Kunst und Eigentum, hip und pop, gestern und heute Anfang der 2000er Jahre.
Taro sendet: I have hope anyway.
 
2008
Wolfgang Krause
 
 
beteiligt: Vicky Rausendorf, Sebastian Siechold, Leander Hörmann, Eva AM Winnersbach, Paul Darius, Marie Luise Birkholz/Bettina Lidzba, Matthias Kebelmann, Irena Eden/Stijn Lernout, Dong Joo Lee, Frank Diersch, Bert Papenfuß, Veronike Hinsberg, Simon Elliston, Jakob Jensen, Andreas Sell, Ingo Gerken, Steffi Stangl/Christine Herdin, Susanne Hanus, Johanna Naatz, Claudia Brieske/Monika Lilleike, Ricarda Mieth, Lena Panzlau/Alexandra Kiesel, Wilhelm Klotzek/Matthias Wermke, Hansa Wißkirchen, Tobias Becker, David Polzin, Katharina Lüdecke, Jan Vormann, Silvia Lorenz, Michael Rogge, Elvira Hufschmid, N.N., Wolfram Korr, Taro Furukata, Inge Mahn, Charlotte Fleurance, Johannes Brechter, Annett Gerlach, Soichiro Mitsuya, York Wegerhoff, Hendrik Lehmann, Jan Gottschalk, Pigeon Rummpler/Hahn Solo, Anna Katharina Neufeld/Simon Krick, Bettina Hohorst, Vivienne Ross, Ricco Schalück, Friederike Klotz, Dirk Bösel, Alexandra Schumacher, Julia Kneusels, Chantal Margiotta, Nicole Löhr, Simla Kundari, Mark Scheibe, Rainer W. Ernst mit Smith & Smart und Gästen
 
Ein Projekt von: Schaustelle Berlin, Kunsthochschule Berlin-Weißensee, o zwei Berlin